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IEPE-Beschleunigungsaufnehmer
Ein IEPE-Beschleunigungsaufnehmer (Integrated Electronics Piezo-Electric) ist ein spezieller Sensor zur Messung von Beschleunigung, insbesondere in dynamischen Anwendungen wie Schwingungs-, Stoß- oder Vibrationsanalysen. Diese Sensoren sind besonders im Bereich der industriellen Messtechnik, Zustandsüberwachung und Qualitätskontrolle weit verbreitet.
Was ist ein IEPE-Beschleunigungsaufnehmer?
Ein IEPE-Beschleunigungsaufnehmer ist ein piezoelektrischer Sensor mit integrierter Elektronik. „IEPE“ steht für:
- Integrated Electronics – die Signalaufbereitung (Ladungsverstärker) ist bereits im Sensorgehäuse integriert.
- Piezo-Electric – das Sensorelement basiert auf dem piezoelektrischen Effekt, bei dem mechanischer Druck eine elektrische Ladung erzeugt.
Wie funktioniert ein IEPE-Beschleunigungsaufnehmer?
- Piezoelement erzeugt Ladung:
Wenn der Sensor einer Beschleunigung ausgesetzt wird (z. B. durch Vibration), übt die Masseträgheitskraft Druck auf das piezoelektrische Element aus. Dieses erzeugt eine elektrische Ladung proportional zur Beschleunigung. - Integrierter Ladungsverstärker:
Die erzeugte Ladung wird im Sensor sofort in eine Spannung umgewandelt (typischerweise 2–10 V/g). Dies geschieht durch die integrierte Elektronik (meist ein Impedanzwandler mit Konstantstromversorgung). - Stromversorgung & Signal über ein Kabel:
Der IEPE-Sensor benötigt eine Konstantstromquelle (typ. 2–20 mA), meist aus einem Messgerät oder einer Datenerfassungseinheit. Dabei wird das Messsignal über dasselbe Koaxialkabel übertragen wie die Stromversorgung – was die Installation einfach macht.
Vorteile von IEPE-Sensoren
- Einfacher Anschluss (nur ein Koaxialkabel für Strom & Signal)
- Hoher Signal-Rausch-Abstand
- Robust, kompakt und wartungsarm
- Breiter Frequenzbereich
- Ideal für Schwingungs- und Stoßmessungen
Typische Anwendungen
- Schwingungsüberwachung an Maschinen
- End-of-Line-Prüfstände in der Automobilindustrie
- Strukturprüfung (Modalanalyse)
- Stoßprüfungen (Crash-Test, Falltest)
- Zustandsüberwachung (Condition Monitoring)
Ergänzende technische Informationen
- Empfindlichkeit: typ. 10 mV/g bis 1000 mV/g
- Frequenzbereich: 1 Hz bis >10 kHz
- Messachsen: 1-Achs oder 3-Achs-Versionen verfügbar
- Gehäusematerialien: Edelstahl, Titan oder Kunststoff
- Montagearten: Schraubbefestigung, Klebung oder magnetisch
IEPE-Beschleunigungsaufnehmer bieten eine einfache, präzise und robuste Lösung zur Messung dynamischer Beschleunigungen. Durch die integrierte Elektronik eignen sie sich hervorragend für industrielle Anwendungen, Prüfstände und Condition Monitoring – besonders dort, wo Zuverlässigkeit und einfache Integration gefragt sind.
FAQ – IEPE Beschleunigungsaufnehmer
1. Was bedeutet IEPE?
IEPE steht für Integrated Electronics Piezo-Electric. Es handelt sich um piezoelektrische Beschleunigungssensoren mit integrierter Signalaufbereitung (Impedanzwandler). Diese Sensoren benötigen eine Konstantstromversorgung und liefern ein spannungsproportionales Ausgangssignal.
2. Wie funktionieren IEPE-Beschleunigungsaufnehmer?
Das Sensorelement nutzt den piezoelektrischen Effekt: Bei Beschleunigung wird eine mechanische Kraft auf das Piezoelement ausgeübt, das daraufhin eine elektrische Ladung erzeugt. Diese wird durch die integrierte Elektronik in ein standardisiertes Spannungssignal umgewandelt – typischerweise im Bereich von 10 mV/g bis 1000 mV/g.
3. Welche Stromversorgung benötigen IEPE-Sensoren?
IEPE-Sensoren benötigen eine Konstantstromquelle, meist im Bereich von 2 mA bis 20 mA, bei einer Spannung von 18–30 VDC. Signalübertragung und Stromversorgung erfolgen über ein einziges Koaxialkabel, was die Installation vereinfacht.
4. Welche Vorteile bieten IEPE-Beschleunigungsaufnehmer gegenüber Ladungsausgangssensoren?
- Einfache Integration: Nur ein Kabel für Strom und Signal
- Geringes Rauschen: Sehr gutes Signal-Rausch-Verhältnis
- Wartungsarm: Keine externe Elektronik erforderlich
- Hoher Dynamikbereich: Geeignet für Schock- und Vibrationsmessung
- Standardisiert: Kompatibel mit vielen Datenerfassungssystemen
5. Wo werden IEPE-Beschleunigungssensoren eingesetzt?
- Maschinenzustandsüberwachung
- End-of-Line-Tests in der Automobilindustrie
- Prüfstandtechnik
- Modal- und Strukturanalysen
- Crash- und Falltests
6. Sind IEPE-Sensoren für statische Messungen geeignet?
Nein. IEPE-Sensoren sind auf dynamische Beschleunigungen (Vibration, Stoß, Bewegung) ausgelegt. Für quasistatische oder statische Messungen sind Dehnungsmessstreifen oder MEMS-Beschleunigungssensoren geeigneter.
7. Welche Befestigungsmöglichkeiten gibt es?
- Schraubbefestigung (Standard für präzise Messungen)
- Magnetadapter (für temporäre Installationen)
- Kleben (z. B. auf empfindlichen Oberflächen)
Wichtig: Die Befestigungsart beeinflusst das Frequenzverhalten!
8. Welche Ausgangssignale liefern IEPE-Sensoren?
IEPE-Sensoren liefern typischerweise ein AC-Signal mit DC-Offset, proportional zur Beschleunigung. Übliche Werte sind z. B. 100 mV/g. Die maximal messbare Beschleunigung hängt von der Sensorcharakteristik und Empfindlichkeit ab.
9. Welche Frequenzbereiche decken IEPE-Sensoren ab?
Typisch: 1 Hz bis 10.000 Hz, je nach Modell auch bis zu 30 kHz oder mehr. Niedrigfrequente (<1 Hz) und hochfrequente (>20 kHz) Anwendungen erfordern spezielle Modelle.
10. Wie unterscheiden sich 1-achsige und 3-achsige IEPE-Sensoren?
- 1-Achs-Sensoren messen die Beschleunigung in einer Richtung.
- 3-Achs-Sensoren messen gleichzeitig in X-, Y- und Z-Richtung und eignen sich für komplexe Bewegungsanalysen oder Strukturanalysen.
11. Welche Alternativen gibt es zu IEPE-Sensoren?
- Ladungsausgangssensoren – für Hochtemperaturanwendungen oder sehr kleine Bauformen
- MEMS-Beschleunigungssensoren – für statische und quasistatische Anwendungen (z. B. Neigung, Langzeitüberwachung)
12. Wie erkenne ich, ob mein Messsystem IEPE-kompatibel ist?
Dein Messsystem muss:
- eine Konstantstromquelle (2–20 mA) bereitstellen
- das Signal auf AC/DC entkoppeln können
- die passende Eingangsempfindlichkeit (z. B. 100 mV/g) unterstützen
Viele DAQs oder Messverstärker bieten heute integrierte IEPE-Versorgung.